ENT-WICKELN und selbstbestimmt leben
Wir Menschen sind Gewohnheitstiere.
In Bezug auf alltägliche Abläufe und Routinen und ebenso im Denken, Bewerten, Reagieren. Ein Energiesparmodus bestimmt unser Sein und Tun, eingespielte Wertesysteme, Annahmen, Schemata geben uns Sicherheit und leiten uns durchs Leben. Oft schließt dieser Energiesparmodus mit ein, die eigene Lebensgeschichte als Begründung für manche Denk- und Handlungsmuster heran zu ziehen.
"Ich als Sandwich Kind habe immer zu wenig Beachtung erhalten und bin deshalb jetzt so unsicher und schüchtern". "Meine Eltern haben mich nie gelobt und jetzt fällt es mir schwer, an mich selbst zu glauben".
Es gäbe vielzählige Beispiele für
Situationen und Zustände, die wir an vergangene Erlebnisse knüpfen und von
denen wir uns jetzt leiten lassen. Dabei machen wir uns zu Opfern unserer eigenen
Lebensgeschichte und spinnen ein Drama, das den gegenwärtigen Moment bestimmt
und mit ihm unser Denken und Handeln.
Es lohnt sich innezuhalten, um die eigene Geschichte mit etwas Abstand zu
betrachten. Vieles, was in Vergangenheit Schmerz erzeugt hat, ist heute nicht
mehr relevant. Wenn wir es in Gedanken jedoch immer wieder durchkauen und als
Begründung für aktuelle Verhaltens- und Reaktionsmuster heranziehen,
entsteht aus dem längst vergangenen Schmerz Leid. Leid, das wir selbst erzeugen
und in uns weitertragen.
Mit Meditation haben wir die Möglichkeit, uns aus diesem Drama, aus der
eingespielten Rolle heraus zu lösen - uns zu ENT-WICKELN. Wie bei einem
Wollknäuel, den wir entwirren, können wir auch uns selbst, bewusst verändern
und unser Leben NEU-DENKEN.
In einem ersten Schritt lernen wir mit Meditation, anzunehmen, was ist und
gleichzeitig Abstand zu den Regungen unseres Geistes aufzubauen. Diese
Akzeptanz und diese Distanz helfen uns, das Bewusstsein für die eigene
Lebensgeschichte und die eingespielten Rollen und Dramen zu finden. Wir
verringern in einem nächsten Schritt die Identifikation mit diesen
Leidensgeschichten und können uns davon lösen. Weiters hilft uns die Meditation,
Klarheit zu finden, wie sehr wir aktiv unser Leben, Denken und Sein gestalten
können. Es liegt an uns, Verantwortung für das eigene Sein zu übernehmen und
selbst zu bestimmen, wie wir dem Alltag, den Herausforderungen und unseren
Mitmenschen begegnen. Es lohnt sich, mit regelmäßiger Meditation dem eigenen
Selbst, das hinter den Gedanken und Leidensgeschichten liegt, näher zu kommen
und einen neuen Pfad einzuschlagen, um sich frei zu machen von festgefahrenen Rollen
und vergangenen Erlebnissen und sich vielmehr verantwortungsvoll und
selbstbestimmt weiter zu entwickeln.
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